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Wien 2012

IBT goes Vienna

Bei der Jahreshauptversammlung im Stiftskeller wurde der Vorschlag einer Reise zur Buch Wien 2012 ausgesprochen. ZZ BibliothekarInnen sprangen auf diesen Zug auf und freuten sich darüber, am 23. November fast den ganzen Waggon 18 des OIC 861 als für den IBT reserviert vorzufinden.

Die liebevoll gelungene Organisation wirkte sich umgehend in guter Laune aus: so manche Flasche Sekt erlebte dann auch die Ankunft am Westbahnhof nicht mehr...
Umso wohlbehaltener checkten die Reisenden ins bahnhofsnahe Hotel Leonardo ein..

Nach kurzer Akklimatisationszeit nutzten viele die Gelegenheit, vom Leiter der Stadtbücherei persönlich durch dieses architektonische Juwel geführt zu werden.
Nach jahrzehntelanger Suche um den optimalen Standplatz hat man schließlich in Arch. Ernst Mayr den idealen Partner gefunden, der die Vision einer Bibliothek zwischen zwei Autobahnen und über einem U-Bahn Ausgang realisierte. Das Verbindende dieser Institution am Schnittpunktzwischen dem bürgerlichen 7. Bezirk und dem Migrantinnenstarken 15. Bezirk war und ist Christian Jahl, dem Leiter, ein großes Anliegen.

Einige Schwerpunkte, auf die man im Sinne der Inklusion besonders viel Wert legt, sind die Kooperationen mit NGO´s, die Softskill(mini) kurse für bildungsferne Schichten, die mehrsprachigen Veranstaltungen.s, das Frühförderungsprogramm www.kirando.at und auch die digitalen Bücher, die bei derzeit 80000 Entlehnungen/a mit steigendem Trend auch von Personen mit Handycaps genutzt werden können.
Beeindruckende Zahlen lieferte Christian Jahl mehr als genug: auf 6000 m² Bibliotheksfläche werden 400000 Medien in 35 Sprachen angeboten, 3000 Besucher /Tag entlehnen pro Jahr 2,4 Millionen Medien, davon 65% als Selbstverbucher; dadurch bleibt Mitarbeitern mehr Zeit für Beratung.

Über den ausschließlichen Medienverleih ist die Stadtbibliothek Wien schon weit hinausgewachsen: 35% der Besucher nutzen die Räume als Lern-und Begegnungsort,lassen sich beraten, spielen oder besuchen eine der vielen Veranstaltungen. Die Orientierung wird durch ein ausgeklügeltes College System, erleichtert,die geniale Lichtführung bietet optimale Lese-und Lernverhältnisse in lärmarmen Räumen, über den direkten Zugang zur U-Bahn freuen sich nicht nur die Schulklassen bei ihren häufigen Besuchen. Vielleicht wird ja auch noch Herrn Jahls Traum einer Öffnung am Sonntag realisierbar.
Über die spektakuläre Außentreppe entließ die Bibliothek ihre Besucher wieder in das abendliche Wien, zu Musical, Christkindlmarkt oder anderen Genüssen.

Am Samstag stand mit dem Besuch der „Buch Wien“ einer der Programmhöhepunkte an. Die Messehalle D in der Krieau beherbergte Dutzende von Verlagen, Autoren und Händlern.Jeder Besucher konnte wohl das eine oder andere bekannte Gesicht entdecken, in literarischen Raritäten schmökern oder sich über Neuerscheinungen beraten lassen und der gute Vorsatz „ heuer wirklich nichts zu kaufen“ war schon nach wenigen Schritten über Bord geworfen.

Am Abend trafen wir uns in den beeindruckenden Tiefen des Zwölf-Apostelkellers, einem Heurigen im Herzen der Altstadt. Vom Schweinsbraten bis zum Blunzengröstl zeigte die Küche, was ein Heurigenmenü zu bieten hat, und die klagende Schrammelgeige brachte durchaus auch flotte Tanzmusik zuwege.

Nach einer weiteren Nacht in den feinen Betten des Leonardo und einem ausgiebigen Frühstück rückte die Abfahrt langsam näher, welche dann in leicht veränderter Besetzung angetreten wurde: nicht alle konnten sich nach den zwei Tagen schon von Wien trennen. Und wie es auf der Rückreise nicht selten passiert, wurden schon Pläne für den nächsten Ausflug gemacht...doch das ist eine andere Geschichte!